Der diesjährige Preis geht an Prof. Dr. Wolfgang Baumeister und Dr. Karsten Buse.
Prof. Dr. Wolfgang Baumeister (München) erhält den Karl Heinz Beckurts-Preis für seine Arbeiten zur Entwicklung der Elektronentomographie, einer Methode, die vor allem die zelluläre Strukturbiologie revolutionieren wird. Zusammen mit seinen Mitarbeitern hat er in mehr als 10 Jahren systematischer Arbeit den Nachweis geliefert, dass in Eis eingebettete Zellorganellen oder ganze Zellen, die weder chemisch fixiert noch kontrastiert sind, mit molekularer Auflösung dreidimensional rekonstruiert werden können. Die von ihm mit seinen Mitarbeitern entwickelten Mustererkennungsverfahren ermöglichen es, Proteinkomplexe bekannter Struktur in den Volumina ganzer Zellen zu identifizieren und zu‘ lokalisieren. Damit liefert die Elektronentomographie Einblicke in die supramolekulare Organisation der Zelle. Professor Baumeisters erfolgreiche Bemühungen um den Technologietransfer sind durch langjährige Zusammenarbeit mit einem Hersteller von Elektronenmikroskopen und einer Ausgründung aus seiner Arbeitsgruppe belegt.
Dr. Karsten Buse (Bonn) erhält den Karl Heinz Beckurts-Preis für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Angewandten Optik. Vor allem bei der Untersuchung photorefraktiver Kristalle hat er bahnbrechende wissenschaftliche Ergebnisse erzielt. Zu den herausragenden Ergebnissen gehört ein Modell, das alle physikalischen Mechanismen und Phänomene der Photorefraktion korrekt vorhersagt und die optische Fixierung von Volumenhologrammen in photorefraktiven Kristallen. Photorefraktive Kristalle werden als schmalbandige Wellenlängenfilter in der Telekommunikation eingesetzt. Sie spielen als sogenannte durchstimmbare Multiplexer eine ganz wesentliche Rolle beim Aufbau künftiger Glasfasernetze. Herr Buse nimmt an der Entwicklung dieses interessanten Marktes aktiv mit der von ihm an führender Stelle mitgegründeten Firma „Ondax“ teil, die innerhalb sehr kurzer Zeit eine gute Marktposition erreicht hat.